WLAN Empfang verbessern – Das könnt ihr tun

Kategorie: Hardware
Veröffentlicht am: 7. Mai 2020
WLAN Empfang verbessern

Ihr kennt sicher das Problem das euer WLAN Empfang nicht alle Bereiche eurer Wohnung oder eures Hauses abdeckt. Hinzu kommen Verbindungsabbrüche und Signalschwankungen. In diesem Artikel zeige ich euch verschiedene Wege wie ihr euren WLAN Empfang verbessern könnt.

Störquellen vermeiden

Zunächst solltet ihr auf die Suche nach Störquellen gehen. Störquellen für euer WLAN Signal können zum Beispiel Mikrowellen, Funktelefone, Babyfone oder Bluetooth-Geräte sein. Zusätzlich stören fremde Funknetze euer WLAN. Ihr solltet euren WLAN-Router möglichst zentral in der Wohnung aufstellen und darauf achten das keine der oben genannten Störquellen in der Nähe sind. Außerdem solltet ihr darauf achten, das euer Router nicht durch Metall oder Glas abgeschirmt wird.

WLAN-Kanal ändern

Es kann vorkommen, das andere WLAN-Netze euren Empfang beeinträchtigen. Dies kommt häufig in dicht besiedelten Gebieten mit vielen Funknetzen vor. Wenn euer WLAN auf dem gleichen Funkkanal (Frequenz) funkt, kann es unter Umständen zu Überlagerungen kommen, die euer WLAN ausbremsen. Einige aktuelle Router passen den Kanal automatisch an, sofern die Funktion dafür aktiviert ist. Um herauszufinden ob und mit welchen Kanälen sich euer WLAN überlagert, könnt ihr zum Beispiel mit dem Smartphone und einer passenden App herausfinden. Unter Android kann ich euch die App WiFi Analyzer empfehlen. Mit Hilfe der App findet ihr alle WLAN Netze der Umgebung samt Signalstärke, SSID und Funkkanal. Gibt es Überschneidungen könnt ihr diese über die Verwaltungsoberfläche eures Routers einstellen. Meist findet man die Option bei den Einstellungen zu WLAN oder Sicherheit.

Screenshot Wifi Analyzer

Router updaten

Wenn die Firmware eures Routers veraltet ist, kann es sein das sie Fehler (sogenannte Bugs) enthält, welche sich negativ auf die WLAN-Stabilität auswirken können. Es kann sich also lohnen das Gerät mit den aktuellen Updates zu versorgen. Ein weiterer Pluspunkt durch Updates sind geschlossene Sicherheitslücken. Ihr könnt Firmwareupdates installieren, indem ihr euch via Webbrowser auf dem Webinterface eures Routers einloggt und nach dem Punkt Updates sucht. Bei vielen aktuellen Routern wie der FritzBox 7590* könnt ihr Updates auch automatisch installieren lassen.

WLAN Antennen richtig ausrichten

Viele Routermodelle wie zum Beispiel der Netgear Nighthawk R8000* verfügen über 4 oder 6 externe WLAN-Antennen. Damit ihr euren WLAN Empfang verbessern könnt, solltet ihr die Antennen in unterschiedliche Positionen stellen. Zum Beispiel eine horizontal, eine vertikal und eine nach hinten zeigend. Durch diese Ausrichtung könnt ihr das Signal in verschiedene Richtungen verbessern. Leider sind bei einigen Routern, so zum Beispiel bei den FritzBox Modellen von AVM, die Antennen intern verbaut und ihr könnt sie nicht ausrichten.

Antennen mit mehr Leistung anschließen

Bei einigen WLAN Routern sind die Antennen außen am Gerät angeschraubt. Diese Antennen könnt ihr gegen Stärkere austauschen. Wichtig dabei ist, das euer Router über einen sogenannten SMA Antennenanschluss verfügt. Leider ist die FritzBox hierbei ausgenommen, da die Antennen intern verbaut sind.


Beim Kauf einer oder mehrerer Antennen solltet ihr vorab herausfinden wie viel dBi die vorhandenen Antennen leisten. Der dBi Wert bezeichnet hierbei den Leistungsgewinn durch eine Antenne. Serienmäßig dürften die meisten Router Antennen mit 3-5 dBi verbaut haben. Die neuen Antennen sind kinderleicht zu tauschen, da es sich beim SMA Anschluss um einen Schraubanschluss handelt. Nachfolgend verlinke ich euch geeignete SMA Antennen.

CSL - 12dBi WLAN Stabantenne*
Techtoo - 2 x 9dBi WLAN-Antenne*
SMA Antenne 10 dBi*

Das WLAN ist immer noch zu schwach?

Wenn ihr alle oben genannten Tipps befolgt habt und euer WLAN ist immer noch zu schwach, dann könnt ihr das Funknetz mit zusätzlichen Geräten verstärken. Hierbei gibt es unterschiedliche Wege um das Ziel zu erreichen. Zur Wahl stehen beispielsweise WLAN-Repeater, Accesspoints oder Powerline Systeme. Nachfolgend erkläre ich euch die Funktionsweisen der verschiedenen Geräte und was es dabei zu beachten gilt.

Powerline – WLAN aus der Steckdose

In einigen Fällen ist es nicht möglich ein Netzwerkkabel zu verlegen oder das Signal eures Routers reicht nicht aus um einen Repeater sinnvoll einsetzen zu können. Ist dies bei euch der Fall, könnt ihr unter Umständen mit Powerline oder auch PowerLAN euer Ziel erreichen. Bei dieser Technologie wird das bestehende Netzwerk über die heimischen Stromleitungen erweitert. Benötigt werden dazu sogenannte Powerline Adapter*. Es gibt Powerline Adapter in verschiedenen Ausführungen und stärken. Um ein Netzwerk zu erweitern benötigt ihr mindestens 2 dieser Adapter. Einer davon wird in der Nähe vom Router platziert und mittels eines Netzwerkkabels an diesem angeschlossen. Als zweiten Adapter könnt ihr beispielsweise auf Adapter setzen welche über integriertes WLAN verfügen um euer bestehendes WLAN zu erweitern.

Powerline Adapter mit WLAN

Ob ihr mit Powerline Erfolg habt hängt von verschiedenen Faktoren in eurem Stromnetz ab – Störquellen, Sicherungskästen und getrennte Stromkreise können die Verbindung beeinträchtigen. Ich habe mit den Powerline Geräte von AVM und TP-Link bisher die besten Erfahrungen gemacht. Nachfolgend findet ihr den Link zu einem Powerline Set von AVM – bestehend aus 2 Adaptern und mit WLAN Funktionalität: AVM Fritz Powerline 1260E/1220E WLAN Set*

WLAN Repeater installieren

Eine relativ einfache Möglichkeit euer vorhandenes WLAN zu erweitern ist der Einsatz eines WLAN Repeaters. Der Repeater nimmt hierbei das vorhandene Funknetz auf und verstärkt es mit seinen eigenen Antennen. Hierbei bleibt der Name (SSID) und das Kennwort des Funknetzes gleich. Lediglich der Funkkanal ist unterschiedlich. Damit der WLAN Repeater das vorhandene WLAN Signal verstärken kann benötigt er natürlich selber einen guten Empfang zu seiner Basisstation. Theoretisch könnt ihr euer WLAN mit mehreren Repeatern erweitern und diese auch in Reihe hintereinander betreiben. Mit jedem weiteren Repeater reduziert sich allerdings die Bandbreite. Moderne Repeater verfügen über mehrere Antennen um dieser Bandbreitenreduzierung entgegenzuwirken. Empfehlen kann ich an dieser Stelle den FritzRepeater 3000 von AVM, da dieser auch Mesh Funktionalität und mehrere Antennen bietet. In einem weiteren Artikel erfahrt ihr alles Wissenswerte über den FritzRepeater 3000.

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WLAN Accesspoint installieren

Ein WLAN Accespoint ist über ein Netzwerkkabel mit dem Router verbunden. Der Accesspoint erstellt sein eigenes WLAN Netz, sprich er benötigt keine WLAN Verbindung zu einem Router. Ist eine Verbindung mittels Netzwerkkabeln in entfernte Räume vorhanden, so sollte man den Accesspoint einem Repeater vorziehen, da das Signal stärker und stabiler ist. Außerdem reduziert sich die Bandbreite beim Erweitern nicht. Bei der Einrichtung eines Accesspoints könnt ihr für das Funknetz den gleichen Namen (SSID) und das gleiche Kennwort verwenden wie bei eurem vorhandenen WLAN welches ihr erweitern wollt. Dadurch können sich eure Geräte automatisch anmelden. Ihr solltet auch darauf achten nicht den gleichen Funkkanal zu verwenden. Gute Ergebnisse habe ich bisher mit den Accesspoints von TP-Link erreicht. Die Geräte sind dazu noch sehr attraktiv vom Preis.


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TP-Link EAP245 - Accesspoint mit 1750 MBit/s*

Mesh WLAN nutzen

Sofern möglich solltet ihr auf Repeater, Accesspoints und Powerline Geräte setzen, welche Mesh-WLAN unterstützen. Durch die Mesh-Technologie werden mehrere Accesspoints, Router oder Repeater miteinander vermascht. Jedes Gerät kommuniziert dann über ein eigenes Funkmodul mit mehreren anderen Geräten. Dadurch wird euere WLAN Abdeckung verbessert, das Netzwerk wird ausfallsicher und die Bandbreite ist konstant. Mittlerweile gibt es zahlreiche Anbieter für Mesh WLAN fähige Geräte. Zu ihnen zählen unter anderem AVM und Netgear. Ich konnte bisher Mesh WLAN nur mit Produkten von AVM testen. Bei meinen Tests war die Einrichtung sehr einfach und die Stabilität überzeugte.

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Fazit

Wenn ihr alle oben genannten Möglichkeiten ausschöpft, dann könnt ihr mit hoher Wahrscheinlichkeit euren WLAN Empfang verbessern oder zumindest die Stabilität erhöhen.

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