Ein NAS System in den eigenen vier Wänden zu betreiben kann einige Vorteile mit sich bringen. Doch bei der Auswahl des richtigen Gerätes gibt es einiges zu beachten. In diesem Artikel findet ihr wichtige Auswahlkriterien und Tipps um das richtige NAS-System für Zuhause zu finden.
Wenn ihr euch nicht sicher seid ob ihr euch wirklich ein NAS-System zulegen sollt, schaut euch meinen Artikel über die Vorteile von NAS-Systemen an.
Anzahl der Einschübe
Die Anzahl der Einschübe bestimmt wieviele Festplatten in das Gerät eingebaut werden können. Anstatt Einschub spricht man auch häufig von Bay. Ein 2-Bay NAS-System verfügt dann über 2 Einschübe. Je mehr Einschübe ein NAS System hat, desto größer ist der theoretisch mögliche Speicherplatz. Abhängig von den Festplattengrößen. Es gibt bereits sehr günstige NAS-Systeme mit einem Einschub wie z.B das Synology DS120J*. Hier sollte man aber bedenken, das keine Ausfallsicherheit besteht. Fällt die Festplatte aus, sind die Daten verloren. Durch den Einsatz eines Gerätes mit mindestens 2 Einschüben, könnt ihr ein sogenanntes RAID-System erstellen. Je nach Anzahl der Festplatten kann dann eine oder mehrere ausfallen ohne Datenverlust.
Empfehlenswerte 2-Bay NAS-Systeme für Zuhause
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Verwaltbarkeit und Aktualität des Systems
Auch im Hinblick auf das Betriebssystem der NAS-Systeme gibt es große Unterschiede. Gerade die Branchenführer Synology und QNAP bieten sehr ausgereifte Systeme zur Verwaltung von NAS-Systemen. Besonders hervorzuheben sind die regelmäßigen Updates, welche die Betriebssysteme um weitere Funktionen bereichern und diese zusätzlich gegen Sicherheitslücken absichern. Die Systeme von Synology und QNAP könnt ihr über die Webseiten der Hersteller jeweils live in einer Demo-Umgebung testen.
Synology-Live-Demo: https://demo.synology.com/de-de/dsmQNAP-Live-Demo: https://www.qnap.com/de-de/live-demo/
Benötigter Speicherplatz
Bei der Auswahl eines geeigneten NAS-Servers spielt auch der benötigte Speicherplatz eine Rolle. Die Geräte haben meist ein Limit was die Größen der einzelnen Festplatten angeht. Möchtet ihr auf dem NAS beispielsweise viele Filme und Bilder in hoher Qualität speichern, benötigt ihr mehr Speicher. Dient das NAS-System auch als Server für IP-Kameras und deren Aufzeichnungen, solltet ihr den Speicher nicht zu knapp bemessen. Zu guter Letzt solltet ihr auch an die Zukunft denken und möglichen Speicherzuwachs einplanen.
Einsatzzweck
Der wohl wichtigste Punkt bei der Auswahl eines geeigneten NAS-System ist der beabsichtigte Einsatzzweck. Bevor ihr euch für ein NAS entscheidet, solltet ihr zunächst herausfinden wofür ihr euer NAS verwenden wollt.
Wollt ihr das NAS-System nur als Datenablage, Cloudspeicher oder Backupziel nutzen, so reichen NAS-Systeme mit 2 Festplatten und moderater Leistung vollkommen aus. Geht es aber um leistungshungrige Anwendungen wie virtuelle Computer, 4K Video-Streaming oder um die Verwaltung von IP-Kameras*, benötigt ihr ein NAS-System mit viel Speicher, starkem Prozessor und ausreichend Arbeitsspeicher (RAM).
Schnittstellen
Je nach Einsatzzweck und benötigter Leistung, solltet ihr euch überlegen, welche Schnittstellen ihr am NAS benötigt. Die wichtigste Schnittstelle ist hierbei der LAN-Anschluss für die Netzwerkverbindung. In der Regel hat dieser eine Geschwindigkeit von 1 GBit/s. Es gibt auch schon Geräte mit 10 GBit/s, ihr solltet hierbei aber beachten, dass dann auch die komplette Netzwerkverkabelung und die Endgeräte 10 GBit/s unterstützen müssen um die Geschwindigkeit auch nutzen zu können. Diese sind aber zum aktuellen Zeitpunkt noch sehr teuer und bringen für kleine Umgebungen wenig nutzen. Wenn euer NAS-System über 2 oder 4 Netzwerkanschlüsse verfügt, können diese gebündelt werden. So erreicht ihr auch 2 GBit/s oder 4 GBit/s.
Weitere nützliche Anschlüsse sind USB 3.0, eSATA und HDMI. Über USB können externe Festplatten zur Datensicherung, Drucker oder USV-Geräte angeschlossen werden. Am HDMI Anschluss können Bildschirme und Fernseher direkt angeschlossen werden. Über eSATA wurden früher Festplatten angeschlossen, dies wurden allerdings von externen USB-Festplattem abgelöst. Heute dient der eSATA Port aber noch zum Anschluss von Erweiterungseinheiten (siehe unten).
Wie viele Benutzer greifen zu
Je mehr Benutzer gleichzeitig auf das NAS-System zugreifen sollen, je mehr Leistung benötigt dieses. Hierbei sollte vor allem auf ausreichen Arbeitsspeicher, CPU-Geschwindigkeit und Netzwerkgeschwindigkeit geachtet werden. Bei vielen Nutzern empfehle ich euch zu einem 4-Bay NAS-System (z.B Synology DS418*) zu greifen. Außerdem empfiehlt sich eine Portbündelung der Netzwerkanschlüsse. Dadurch können zum Beispiel mehrere Endgeräte mit höherer Geschwindigkeit Daten abrufen. Je nach Leistung des Gerätes sollte auch simultanes 4K-Videostreaming möglich sein.
Empfehlenswerte 4-Bay NAS-Systeme für Zuhause
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Erweiterbarkeit
Es gibt NAS-Systeme, welche sich mit zusätzlichen Gehäusen um weitere Festplatten erweitern lassen. Die Hersteller Synology und QNAP bieten hierfür Erweiterungseinheiten an. Aber Vorsicht – das funktioniert nicht mit allen Modellen der Hersteller. Am besten schaut ihr euch die jeweiligen Datenblätter der Geräte an. Dort ist meist ein Hinweis auf kompatible Erweiterungseinheiten.
Stromverbrauch und Lautstärke
Ein wichtiger Punkt für Privatanwender dürfte der Stromverbrauch des Geräts und seine Lautstärke sein. 2-Bay NAS-Systeme sind hier in der Regel leiser und benötigen weniger Strom als Systeme mit 4 oder mehr Festplatten. Die genauen Werte findet ihr ebenfalls in den jeweiligen Datenblättern bei den Herstellern.
Preis
Zuletzt ist natürlich auch der Preis ein Entscheidungskriterium bei der Auswahl eines geeigneten NAS-Systems. Hier würde ich aber dazu raten eher auf ein NAS-System der namhaften Hersteller zu setzen und dieses auch mit geeigneten NAS-fähigen Festplatten zu bestücken. Ansonsten kann es passieren, das die Zuverlässigkeit und Haltbarkeit des Systems zu wünschen übrig lässt und ihr wichtige Daten verliert.