Beim Kauf eines NAS-Systems stellt sich häufig die Frage, welche Festplatten sich am besten eignen. Bei der Auswahl der richtigen Festplatten gibt es einiges zu beachten. In diesem Artikel gebe ich euch einen Überblick.
Festplatten mit 3,5 Zoll oder 2,5 Zoll?
In den meisten NAS-Systemen können sowohl Festplatten mit 3,5 Zoll Formfaktor als auch mit 2,5 Zoll Formfaktor verbaut werden. Für 2,5 Zoll Festplatten benötigt man aber häufig noch einen Adapter. Preislich sind diese teurer als 3,5 Zoll Festplatten und bieten weniger Kapazität. Ich würde an dieser Stelle deshalb zu 3,5 Zoll Festplatten raten.
Sind SSDs im NAS sinnvoll?
SSDs im NAS-System sind meiner Meinung nach nicht sinnvoll. Zum einen bekommt man bei klassischen Festplatten deutlich mehr Speicherplatz zum selben Preis, zum anderen habt ihr keinen Geschwindigkeitsvorteil, da die Netzwerkgeschwindigkeit nicht ausreichend ist. Lediglich bei großen NAS-Systemen mit 10 Gigabit Anbindung kann sich dies lohnen. Viele Hersteller bieten mittlerweile auch SSDs an, die geeignet sind für den Betrieb im NAS-System.
Für den Dauerbetrieb geeignet?
Einer der wohl wichtigsten Punkte bei der Auswahl von Festplatten ist ob diese für den Einsatz im NAS geeignet sind. Speziell geht es hier um den Dauerbetrieb. Normale Desktop-Festplatten sind normalerweise darauf ausgelegt 8 Stunden am Tag in Betrieb zu sein. In NAS-Systemen laufen die Festplatten aber in der Regel 24 Stunden am Tag. Einige Hersteller haben daher Modelle für diesen Anwendungsfall im Portfolio. Zusätzlich sind diese Festplatten für den Betrieb im RAID ausgelegt und verfügen über einen Fehlerreporting-Mechanismus.
Aktuell gibt es drei Hersteller mit NAS Festplatten. Western Digital, Seagate und Toshiba.
Bei Western Digital sind dies die Serien WD Red und WD Red Pro. Die Festplatten der WD Red Pro Serie drehen mit 7200 U/m anstatt 5400 U/m wie bei der WD Red Serie und sollen laut Hersteller weniger Vibrationen erzeugen. Sie sind daher besonders für Systeme geeignet, die mehr als 8 Einschübe besitzen. Zusätzlich zu den normalen Festplatten gibt es in der Red Serie auch SSDs für NAS-Systeme.
WD Red 4TB*
WD Red 6TB*
WD Red Pro 4TB*
WD Red Pro 6TB*
WD Red 1TB SSD*
Der Hersteller Seagate nennt seine NAS-Festplatten IronWolf und IronWolf Pro. Genau wie bei Western Digital gibt es auch hier SSD Varianten. Auch hier gibt es die Festplatten mit unterschiedlichen Umdrehungen pro Minute. Je nach Version kann auch die Garantiedauer unterschiedlich sein (Normal – 3 Jahre / Pro – 5 Jahre)
Seagate IronWolf 4TB*
Seagate IronWolf 6TB*
Seagate IronWolf Pro 4TB*
Seagate IronWolf Pro 6TB*
Seagate IronWolf 1TB SSD*
Ich persönlich tendiere eher zu den WD Red Festplatten. Diese habe ich in meinen NAS-Systemen verbaut und habe bisher keine Ausfälle gehabt. Letzten Endes dürften sich die Hersteller Western Digital und Seagate im Bezug auf NAS-Festplatten aber nicht viel nehmen. Beide haben ihre Vorzüge.
Kompatibilität vorher prüfen
Habt ihr euch für eine bestimmte Festplatte entschieden, ist es ratsam zu prüfen ob diese auch kompatibel mit eurem NAS-System ist. Auf den Webseiten der Hersteller finden sich dazu Listen mit kompatiblen Festplatten.
Geschwindigkeiten bei NAS-Festplatten
Anders als im Desktop PC oder Notebook kommt es bei NAS-Festplatten weniger auf die Geschwindigkeit an. Der Flaschenhals ist hier in der Regel die Netzwerkgeschwindigkeit von 1GBit/s. Durch die Bündelung der Festplatten im RAID summieren sich die Geschwindigkeiten der Festplatten. Die speziellen NAS-Festplatten der Hersteller drehen mit 5400 Umdrehungen pro Minute anstatt 7200 U/min wie im Desktop. Das ist völlig ausreichend. Durch die langsamere Drehzahl sind diese Festplatten zusätzlich leiser und benötigen weniger Strom.
Maximale Größe beachten
Je nach NAS-System solltet ihr darauf achten die maximal unterstützte Größe pro Festplatte nicht zu überschreiten. Welche maximale Speichergröße euer NAS-System unterstützt findet ihr im Datenblatt des Geräts.
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Festplatten aus unterschiedlichen Chargen
Häufig findet man im Internet oder beim Elektronikhändler sogenannte NAS Bundles. Hier bekommt man das NAS-System inklusive Festplatten (z.B. NAS mit 4x4TB). In diesen Bundles sind meistens Festplatten aus der gleichen Charge verbaut. Das kann unter Umständen zu Problemen führen. Wenn die Charge einen Fehler aufweist, ist es möglich das mehrere Festplatten gleichzeitig ausfallen. Die Sicherheit des RAID Systems ist dann nicht mehr gewährleistet. Außerdem dürfte die Lebenserwartung der Festplatten in etwa gleich sein. Besser ist es die Festplatten zu mischen. Hierbei wählt ihr zwar den gleichen Hersteller, achtet aber auf unterschiedliche Chargen. Das erreicht ihr, indem ihr bei verschiedenen Zulieferern oder zu unterschiedlichen Zeitpunkten bestellt. Festplatten unterschiedlicher Hersteller würde ich aufgrund von Kompatibilitätsproblemen nicht empfehlen.
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